WAZ, 21.12.2006, Lokalausgabe Bochum

Religiöse Landkarte

Von Daniela Städter

Woran glauben die Menschen in Nordrhein-Westfalen? Diese Frage betrachtete Prof. Volkhard Krech von der Ev.-Theol. Fakultät der Ruhr-Uni in seinem Vortrag im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets. Im Rahmen der Vorlesungsreihe " Hörsaal City " präsentierte er Forschungsergebnisse des Bochumer Projektes zum religiösen Leben im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW. 18 Millionen Menschen gilt es zu kategorisieren.

Krech und sein Forschungsteam stellten sich Fragen: Wie viele religiöse Gemeinschaften gibt es in NRW? Wie viele Mitglieder haben sie? Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass die beiden christlichen Großkirchen immer noch die größten Religionsgemeinschaften bilden, doch dass dahinter weitere Glaubens-Angebote warten. Eine Gruppierung werde dabei überschätzt: Esoterische Religionsformen nehmen laut Krechs Studie nur einen Punkt in der religiösen Landkarte von NRW ein: "Da wird ein falsches Bild vermittelt."

Krech will nicht nur die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft ermitteln, sondern auch das religiöse Engagement erfassen: "Die Hitliste führen die russischen Zuwanderer, die Evangeliumschristen, an."

Krechs Untersuchungen sind noch lange nicht abgeschlossen: "Nichts ist so unstet wie die religiöse Landschaft." Und deswegen wird er weiterhin "sein" religiöses NRW beobachten: "Diese Aufgabe mache ich, bis ich pensioniert bin." Erste Ergebnisse können Interessierte unter www.religion-plural.org einsehen.


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