uni-protokolle, 18.01.2007

Die Politik von "Bruder Johannes"

Symposium zum Lebenswerk von Johannes Rau. Zeitzeugen und Wissenschaftler diskutieren im Haus der Geschichte

"Ich bin umstellt von Sinnsprüchen", klagte Johannes Rau einst über sein Image. Seine wohl bekannteste Maxime "Versöhnen statt Spalten" dient als Titel eines Symposiums, auf dem prominenten Weggefährten, politische Freunde und Kontrahenten sowie Wissenschaftler sich mit dem Leben und Werk Johannes Raus befassen (1./2. Februar 2007, Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstr. 17-19 44789 Bochum). Veranstalter des hochkarätig besetzten Symposiums sind das Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Uni und die Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets; gefördert wird es durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Es umfasst ein wissenschaftliches Programm, an dem Journalisten nach Anmeldung teilnehmen können, sowie eine öffentliche Podiumsdiskussion am Abend des 1. Februar (19 h) mit Ilse Brusis, Manfred Stolpe, Norbert Blüm, Heinz Kriwet und Karsten Rudolph, moderiert von Ulrich Reitz (Chefredakteur der WAZ). Im Anschluss daran wird in Anwesenheit von Christina Rau eine Fotoausstellung mit dem Titel "Das Leben menschlicher machen" eröffnet, die der Freundeskreis Willy-Brandt Haus (Berlin) und die Friedrich-Ebert-Stiftung initiiert haben.

Von Nordrhein-Westfalen bis Israel

Das Symposium beleuchtet verschiedene Stationen der politischen Karriere Raus, so sein Weg von der Rebellion an die Schaltzentralen der Macht (1959 bis 1999), Johannes Rau als Schul- und Hochschulpolitiker sowie Johannes Rau als Ministerpräsident zwischen Strukturwandel und europäischer Einigung und schließlich sein Lebenswerk als Bundespolitiker. Neben Raus verlorener Wahl zum Bundeskanzler 1987 und seiner Position als Bundespräsident werden auch seine Verdienste um die deutsch-israelischen Beziehungen gewürdigt und eine Bilanz seines Lebenswerks und seiner Person als Politiker und Menschen gezogen. Mit von der Partie sind Weggefährten wie Dr. Erhard Eppler, Gabriele Behler, Helga Grebing, sowie Historiker und Sozialwissenschafter, darunter Hans-Ulrich Wehler (Bielefeld), Günter Brakelmann (Bochum), Mosche Zimmermann (Jerusalem), Karl-Rudolph Korte (Duisburg-Essen); Ulrich von Alemann (Düsseldorf) oder Wichard Woyke (Münster).


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