WAZ, 28.07.2007, Lokalausgabe Bochum

Besondere Region

Zweibändiges Lesebuch erzählt Revier-Geschichte

Das Ruhrgebiet - ein historisches Lesebuch in zwei Bänden. Die Exemplare erscheinen zum Kulturhauptstadtjahr 2010. Diese Nachricht interessiert nicht nur die eingefleischten "Ruhris".
Die Stiftung Mercator (Essen) und die Bochumer Stiftung Bibliothek des Ruhrgebiets führen an der Ruhr-Universität seit Anfang des Monats ein gemeinsames Publikationsprojekt zur Geschichte des Ruhrgebiets durch. Geplant ist ein historisches Lesebuch, in dem die Besucher und Bewohner des Reviers die spannendsten Dokumente zur Entwicklung der Region kennen lernen können. Zudem wird die Publikation eine übersichtliche Gesamtdarstellung zur Geschichte des Ruhrgebiets enthalten.
Das Ruhrgebiet ist eine ganz besonderer Landstrich. Nirgends sonst auf der Welt hat sich eine ehemalige schwerindustrielle Ballungsregion zu einem urbanen und kulturellen Netzwerk dieser Dimension entwickeln können. Das wird nicht zuletzt durch die Verleihung des Titels einer Kulturhauptstadt Europas im Jahre 2010 gewürdigt.
Dabei verdankt die Region ihre Existenz, ungleich anderen Regionen in modernen Staaten, einzig den Folgen der Industrialisierung. Ohne den Bergbau, ohne die rasch aufstrebenden Eisen- und Stahlindustrien und ohne die breit gefächerten Zulieferer- und Folgegewerbe hätte das Ruhrgebiet nie zu dieser Bedeutung gefunden.
Keine andere Region ist zudem so sehr durch Zuwanderungen geprägt worden. Die Vielfalt der Menschen und Kulturen trug das Ruhrgebiet, nach dem sinkenden Stern von Stahl und Kohle, in eine vollkommen andere Zukunft: als Standort neuer Industrieen, als Wissenschaftslandschaft und urbanem Ballungsraum mit erstaunlichen kulturellen Leistungen. Über all das werden die beiden geplanten Bände berichten.


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